RoeTest, professional tube testing system, tube tracer

RoeTest - professional tube testing system  RoeTest  (Röhrentest)

     professional tube testing system  (c) Helmut Weigl

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L1-3 - das russische Röhrenmessgerät  (Bj.1963)


Neulich wurde in ebay ein günstiges L1-3 angeboten. Artikelstandort war die Ukraine. Da dieses russische Röhrenmessgerät viel gelobt wurde, ergriff ich die Gelegenheit, dieses zu erwerben. Innerhalb weniger Tage hatte ich die Lieferung erhalten. Leider war es im endeffekt nicht ganz so günstig. Auf den Kaufpreis kamen die hohen Transportkosten. Der deutsche Zoll verlangte Zoll und Einfuhrumsatzsteuer, so daß sich die Gesamtkosten auf etwa 350,00 € addierten. Für ein funktionierenden Röhrenmessgerät ist dies noch ein akzeptabler Preis (vor allem wenn man die Preise für die primitiven Funke-Geräte vergleicht).

Das Röhrenmessgerät entsprach genau der Beschreibung (Lob an den Verkäufer). Es war in hervorragendem Zustand. Lediglich auf der Aussenseite des Gehäuses waren im Bereich der Verschlüsse zwei Stellen mit Farbe ausgebessert. Wenn ich mal Zeit habe, werde ich wohl das Ganze Gehäuse neu lackieren.

Das Gerät war voll funktionsfähig. Ich musste lediglich ein passendes Netzkabel anfertigen, da das beigefügte noch den alten Stecker und keine Erdung hatte (Erde ist unbedingt mit dem Gerät zu verbinden. Dafür gibt es eine eigene Bananenbuchse).

Beigefügt war ein Stapel originaler russischer Prüfkarten und die originale Bedienungsanleitung.


L1-3 Röhrenmessgerät

Da ich der russischen Sprache nicht mächtig bin, hatte ich mir vorab schon deutsche Anleitungen besorgt. Diese habe ich im Internet auf der Seite von Jogis Röhrenbude gefunden. Dort gibt es zahlreiches Material. Auch Prüfkarten für westliche Röhren. Danke an die Personen, die die Unterlagen zur Verfügung stellen. Ohne diese wäre die Bedienung unmöglich gewesen.

Da die Beschriftung der Frontplatte ebenfalls in russisch ist, habe ich ein paar Tesastreifen aufgeklebt und die wichtigsten Bedienelement mit einem roten Stift beschriftet.




L1-3


Das L1-3 ist sehr aufwändig, in guter Verarbeitung gebaut. Kein Vergleich zu vielen anderen primitiven Geräten (auch Funke).  Wer sich überzeugen will, kann Detailbilder in Jogis Röhrenbude ansehen.  Mit dem Gerät lassen sich die Spannungen Für G1, G2, A und Heizung mittels Potis und dem Messinstrument genau einregeln. Es können sowohl Anodenstrom, G1-, G2-Strom, Steilheit und andere Parameter direkt abgelesen werden. Es gibt Gleich- und Wechselstromheizung. Statt einer G1-Spannung lassen sich auch Widerstände in die Kathodenleitungen legen. Die Prüfung von Gleichrichteröhren erfolgt mit Belastungswiderständen. Insgesamt bietet das L1-3 sehr viele Möglichkeiten.  Die vielen Möglichkeiten werden durch das große Steckfeld umgeschaltet. Dazu sind jede Menge Stifte zu stecken.

Hat man eine passende Karte zur Hand ist die Röhrenmessung relativ einfach zu erlernen. Schwierig ist es allerdings, sich selbst Karten zu entwickeln. Dazu muß man sich sehr intensiv mit dem Gerät beschäftigen und dieses auch verstehen. Auch dazu gibt es Informationen in Jogis Röhrenbude. Nachteilig ist, daß man nicht alle Stifte mit beliebigen Spannungen verbinden kann. Dazu sind Adapter erforderlich, die man sich aber leicht bauen kann. Dies beispielsweise auch
trotz zweier eingebauter Novalfassungen. Auch hier ist für manche Röhren ein Zusatzadapter erforderlich.


Bilder von Original-Karten
L1-3 Röhrenprüfgerät


Bilder von nachgemachten Karten (anhand der in Jogis Röhrenbude vorhandenen Unterlagen):
L1-3 Prüfkarten



Um eine Röhre zu messen braucht man Zeit. Zuerst soll man das Gerät 30 Minuten warmlaufen lassen. Anschließend ist dieses zu kalibrieren. Die Karte ist aufzulegen und die Stifte zu stecken. Für die ECC85 gibt es für die beiden Systeme mehrere Karten. Anschließend sind die Spannungen einzuregeln. Die G1-G2- und Anodenspannung sind gut stabilisiert. Die Heizspannung muß per Hand nachgeregelt werden. Dabei zeigt sich das Messinstument als etwas ungenau. Man stellt statt 6,3V Heizspannung leicht 6 oder 6,5V ein (am besten mit einem Multimeter nachmessen). Dies wirkt sich natürlich auf die Messgenauigkeit aus. Solange der Prüftaster nicht gedrückt wird, wird die Heizspannung angezeigt. Bei drücken des Prüftasters wird die/der ausgewählte Spannung/Strom angezeigt. Das ist relativ praktisch, da man bei jedem Loslassen des Tasters sieht, ob die Heizspannung noch passt. Die Messung sämtlicher Röhrenparameter nimmt viel Zeit in Anspruch. Man muß auch überlegen, ob man richtig liegt, da man die Anzeige des Messgerätes umrechnen muß (angezeigt werden 0-150 - dies können auch  0-300V sein oder 0-7,5 mA). Welcher Messbereich verwendet wird steht auf den Prüfkarten (kleine Zahlen über den Sollwerten).

Mit etwas Einarbeiten geht es. Wie gesagt, man braucht Zeit. Die Genauigkeit ist gut. Ich habe die Messergebnisse mit dem RoeTest verglichen. Diese weichen bei richtiger Einstellung und Abgleich nur wenig ab. Auch die Steilheitsmessung stimmt annähernd. Respekt für dieses Gerät. Es kann eigentlich nur an der Angst vor der Bedienung liegen, daß diese Geräte viel billiger als die primitiven Funke-Schätzeisen zu haben sind. Ein für damalige Zeit hervorragendes Gerät. Mit den Möglichkeiten und dem Komfort des RoeTest kann es natürlich nicht annähernd mithalten. Aber für Jemanden, der nur ab und zu eine Röhre messen will, ist es sicherlich eine gute Alternative.



Karte


Messinstrument


Sockelfeld



Sockelfeld2