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RoeTest von Michael Müller - gebaut von Gerhard Oed Michael Müller ist der Spezialist für Revox Geräte. Erst über meinen Freund Gerhard Oed lernten wir uns kennen, obwohl Michael nicht weit von mir entfernt wohnt. Gerhard hat mir folgenden Bericht gesandt: Ein RoeTest im 19-Zoll Einschubgehäuse ====================================== Mein Freund Michael Müller hatte mich schon vor längerer Zeit gefragt, ob es ein 'einfaches' Röhrentestgerät gäbe womit er die Röhren in älteren Studer-/ Revox Bandmaschinen testen könne. Diese Bandmaschinen bekomme er zwar recht selten zur Reparatur, doch wäre es in solch einem Fall sehr schön wenn er schon vorab die Röhren auf ihre generelle Funktion testen könnte. Auch hätte er von seinem Vater noch diverse Lagerbestände an Röhren die er gerne testen möchte. Da ich bereits Erfahrung mit dem Aufbau von Helmut Weigls RoeTest V8 gemacht hatte (gebaut für Herbert Schmidt), schlug ich Michael vor auch so ein RoeTest einzusetzen. Mitte 2016 hatte ich dann ein weiteres RoeTest V8 für einen Bekannten Herrn Schmidts, Herrn Damir Slunjski, aufgebaut und ich schlug Michael vor mich zu besuchen und einige seiner Röhren zum Testen mitzubringen. So könne er das RoeTest in Funktion sehen und entscheiden ob es für seine Zwecke geeignet wäre. Michael kam bei mir vorbei und brachte einen ganzen Schwung Röhren mit. Wir testeten seine Röhren mit Damirs RoeTest (das war auch zugleich eine gute Endkontrolle für Damirs Gerät) und Michael war danach begeistert von den Möglichkeiten und der einfachen Bedienung des RoeTest. Damit stand fest, daß er auch solch ein Gerät haben wollte. Allerdings hatte er hinsichtlich des Gehäuses wesentlich andere Vorstellungen. Da er bereits ein 19-Zoll Rack für andere Meßgeräte im Einsatz hat, sollte das RoeTest auch in ein 19-Zoll Einschubgehäuse eingebaut werden um dann im Rack befestigt zu werden. Auch hatte er den Wunsch, die von ihm am meisten benötigten Sockel auf einer Sockelplatte zu haben, ähnlich wie bei den Geräten von Herbert und Damir. Sockelplatten sind stets wesentlich kritischer als das Verwenden von Sockelboxen, aber nachdem ich schon einige Erfahrungen beim Einsatz von Sockelplatten bei Herberts und Damirs Geräten gemacht habe (speziell was die Schwingneigung und deren Ursachen/Beseitigung betrifft) sollte das weiter kein Problem sein. Die Sockelplatte sollte auf der Frontseite des Gehäuses angeordnet werden, ebenso USB-Anschluß, LEDs, Bananenbuchsen und der Ein-/Ausschalter. Auf meinen Vorschlag hin sahen wir neben den Sockeln auf der Sockelplatte zusätzlich eine Buchse für Sockelboxen vor; so kann man das RoeTest bei Bedarf einfach um andere Sockel erweitern. Nun begann die weitere Planung zum Bau des RoeTest. Maßbilder für die Sockelplatte, USB-Anschluß und für die Bohrungen des Kühlkörpers wurden gezeichnet. Helmut Weigl hatte zu dieser Zeit gerade seine neueste Version V9 als Prototyp in Betrieb genommen und die ersten Platinensätze dafür bereits vorliegen. So fiel die Wahl des zu bauenden RoeTest auf die neue Version V9. Helmut Weigl stellte mir einen V9 Platinensatz zur Verfügung, ich bestellte die benötigten Bauteile nach der neuen V9 Bauteilliste bei den einschlägigen Lieferanten. Der Aufbau des RoeTest V9 ging dann recht zügig, die Platinen waren in etwa einer Woche bestückt. Das Auflöten der SMD Bauteile (DACs, OPAMPs auf G1 und G3 Platine, USB Interface IC, Eingangsschutzschaltung und Optokoppler) übernahm mein Freund Herbert Schmidt, er hat die notwendigen Lötwerkzeuge und sehr viel Erfahrung beim Löten von kleinen und kleinsten SMD Bauteilen. Der Vorabtest (ohne Haupttrafo und MOSFETs, da ich den Kühlkörper zum Bohren und Gewindeschneiden an Michael geschickt hatte) verlief nach einigen Anfangsschwierigkeiten (wieder mal Probleme mit dem USB-Anschluß; da gab es eine fast nicht sichtbare haarfeine Zinnbrücke auf der USB-Adapterplatine und ich hatte die USB Datenleitungen vertauscht) sehr zufriedenstellend. Probleme bereitete dann allerdings die Beschaffung des 19-Zoll Gehäuses. Es gibt nicht mehr viele Hersteller die passende Gehäuse dieser Art zu einem noch halbwegs vernünftigen Preis anbieten. Nach langem hin und her konnte Michael doch noch ein brauchbares Gehäuse auftreiben. Als Sockelplatte wurde eine 4mm Pertinaxplatte verwendet in die Michael die Aussparungen für die Sockel und die Zusatzbuchse fräste. Verdrahtet wurden Sockel und Zusatzbuchse mit hartem Schaltdraht (d=0,8mm, farbkodiert). Die bedämpften HF-Drosseln wurden dieses Mal jedoch nicht unten an der Hauptplatine plaziert (wie bei Damirs Gerät) sondern vorne auf der Sockelplatte; dies ist günstiger da so die 'freie' Leiterlänge zu den Sockeln reduziert wird (und so die Grenzfrequenz der 'Lecherleitungen' zu höheren Frequenzen verschoben wird, so daß diese für die meisten Röhren bereits über deren Grenzfrequen liegt). Zusätzlich wurden an den Sockeln für die gebräuchlichsten Röhren mit hoher Steilheit und hohen Anoden- strömen (EL84, EL34) RC-Dämpfungselemente (3,3nF/1kV in Serie mit 100 Ohm nach Masse) angebracht um Schwingneigung von vorne herein auszuschließen. Diese Maßnahme ist unbedingt notwendig bei der Verwendung von Sockelplatten! Der Kühlkörper mit MOSFETs, Gleichrichter für die Heizspannung und dem Temperatur- sensor wurde auf der Rückseite des Gehäuses mit Bolzen M4 befestigt. Auf der rechten Seite der Rückwand wurde das Netzfilter eingebaut. Zum Befestigen der Hauptplatine und des Haupttransformators wurde am Boden des Gehäuses zusätzlich eine 4mm Aluplatte eingebaut. Auf dieser wurde die Hauptplatine mit Abstandsbolzen M3 angeschraubt. Ein spezielles Problem mit dem Gehäuse war noch die notwendige sichere Erdung aller Gehäuseteile. Das Gehäuse ist schwarz eloxiert und hat daher, zum Erden, an allen Blechen aufgeschweisste Erdungsbolzen; allerdings mit dem recht ungewöhnlichen Maß M5 (M5 Lötösen mit kleinem Drahtquerschnitt werden nicht sehr zahlreich angeboten...). Ein anderes Problem stellte der USB-Anschluß mit den Leuchtdioden dar. Bei der älteren Version V8 konnte man einen Teil der Hauptplatine welche die USB-Buchse und die Leuchttdioden enthält, absägen und direkt an anderer Stelle im Gehäuse befestigen. Bei der neuen Hauptplatine V9 ist das nicht mehr der Fall. Will man hier den USB-Anschluß mit Leuchtdioden von der Hauptplatine abgesetzt montieren (und die neue beim V9 vorgesehene USB Interface-Platine verwenden), muß man sich ein kleines Hilfsplatinchen mit den Leuchtdioden, der USB-Buchse sowie den Löchern für die Befestigungsbolzen selber ätzen. Nachdem dann alle Komponenten in das Gehäuse eingebaut waren erfolgte die Inbetriebnahme der restlichen Leistungskomponenten (Spannungsplatinen A, G2, H, 600V) und deren Abgleich. Dies war recht unproblematisch. Lediglich bei der Strommessung der H-Platine musste ein 1K Widerstand in einen 1K1 Widerstand geändert werden um den Abgleichbereich anzugleichen (vermutlich bedingt durch die Toleranz der 10% Stromsensor Hochlast-Widerstände auf der H-Platine). Fazit: Wieder ein RoeTest das die Vielseitigkeit des RoeTest Konzepts von Helmut Weigl bestätigt! Gerhard Oed Gerhard stellt noch ein paar Unterlagen zur Verfügung: Sockelplatte.pdf Sockelplatte.T3001 (Target Datei) USB-Anschluss.pdf USB-Anschluss.T3001 (Target Datei) Danke Gerhard, sowohl für diesen Bericht, die Bilder, die Anlagen, sowie für Deine Unterstützung für mein Projekt. |